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Ladegerät Akkupacks ==> Bleiakku-Ladegerät
Ungetestet und unfertig! Mit Vorsicht zu
genießen!
Ein Bleiakku-Lader für 6V-Bleiakkus mit Mikrocontroller und LCD
So, oder so ähnlich, sehen Bleiakkus aus: alles hinter Plastik, nur oben
zwei Kontakte. Das Plastik ist auch bitter nötig, denn in dem Plastik
ist, neben einem halben Kilo Blei, auch ein Viertel Kilogramm
Schwefelsäure eingepackt.
Nur, wie das Ding laden? Dazu kann kann einfach ein regelbares Netzteil auf
1,20 Ampere (für 12-Ah-Akkus) strombegrenzen und den Bleiakku
dranstöpseln.
Dann hat man aber weder im Griff, ob das Teil nur teilentladen ist oder ganz
leer. Und zuverlässig zehn Stunden Laden einhalten ist auch nicht
jedermann's Sache. So kann ein schöner teurer Akku ganz schnell in die
Abgründe des Blei-Recycling eingehen.
Damit das alles nicht passiert, braucht man ein intelligentes Ladegerät:
eines, das den Akku zuerst kontrolliert entlädt und dann ebenso
kontrolliert mit den richtigen mAh volllädt. Und das Beste an diesem
hier ist: man kann immer genau sehen, wieviel noch drin war und wie lange
es noch dauert, bis das Laden fertig ist. Neben einer grünen LED (die
bei angeschlossenem Akku leuchtet, gibt es eine gelbe (die beim Entladen
angeht) und eine rote (die beim Laden angeht).
Die LCD zeigt noch mehr an: die Spannung am Bleiakku in Millivolt, den
Entlade- und Ladestrom in mA und die Entlade- und Ladekapazität in mAh.
Also: volle Transparenz und Kontrolle.
Die Schaltbilder, der Aufbau und weitere Zeichnungen sind in der
LibreOffice-Draw-Datei hier enthalten.
Berechnungen gibt es in der LibreOffice-Calc-Datei
hier zum Download. Diese enthält auch
die Rechenschritte für den Bleiakku-Lader und ist
hier näher beschrieben.
1 Schaltbild des Bleiakku-Laders
1.1 Die Ladeschaltung
Das ist die Hälfte der Miete: die Entlade- und Lademimik und die
Aufbereitung der Messwerte. Das Ganze geht an eine sechspolige Verbindung
zum TN24-LCD Modul. Das ist
hier
genauer beschrieben.
Das Trafo-Netzteil links macht die Ladespannung von ca. 10 Volt. Der
Spannungsregler 78L05 macht daraus die 5V, die der Mikrokontroller und das
CMOS-IC 4066 so brauchen (bitte unbedingt die CMOS-Version nehmen, die 74HC
gehen hier wegen der negativen Eingangsspannung beim Entladen nicht!).
Ein Spannungsteiler mit 10kΩ und 1kΩ bereitet die Bleiakkuspannung
zur Messung mit dem AD-Wandler im ATtiny24 auf (Sense-V, ADC0) und gibt sie an
den ADC0-Eingang des ATtiny24 weiter. Dieser arbeitet mit der intern erzeugten
Referenzspannung von 1,1 V. In der gezeigten Teiler-Schaltung können
Spannungen bis knapp oberhalb von 12 V gemessen werden. (Wer
12V-Bleiakkus laden will, macht den 10k ein bisschen größer, neben
einem größeren Trafo und einem spannungsfesteren Ladeelko).
Überschreitet die Spannung am Akku den Mindestschwellwert (per Default:
1.000 mV), dann beginnt der Entlade-Algorithmus. Solange die
Akkuspannung 5.500 mV überschreitet, schaltet dazu der ATtiny24 die
Unload-Leitung auf Eins-Potenzial. Das öffnet den daran angeschlossenen
BD439, dessen Kollektor über einen 8,2 Ω-Widerstand den Akku
entlädt. Der Entladestrom fließt durch den 0,68Ω-Widerstand
am Emitter, an dem pro mA Entladestrom 0,68 mV anfallen. Der
Analogschalter 4066-1 schaltet beim Entladen diese Spannung auf die
Sense-I-Leitung, die an ADC1 des ATtiny24 führt.
Unterschreitet der Akku die Entladespannung von 5.500 mV, schaltet der
Kontroller die Leitung Unload auf Low und die Leitung Load auf High. Das
startet das Laden. Der an Load angeschlossene BC547-Transistor schaltet dazu
die Basis des Ladetransistors BD680, eines PNP-Darlingtons, auf 2 V
unterhalb der Betriebsspannung, eingestellt mittels der Durchlass-Spannung
der roten LED. Der Emitter des BD680 wird dadurch auf 0,7 V unterhalb
der Betriebsspannung eingestellt. Der 0,56Ω-Widerstand stellt dadurch
den Ladestrom auf ca. 1.250 mA ein.
Noch eine Anmerkung zum Analogschalter 4066. Der hat neben der Tatsache,
dass für alle Strommessungen nur ein einziger ADC-Kanal benötigt
wird, eine weitere sehr wichtige Funktion. Beim Entladen würde an dem
0,68Ω-Widerstand am Minus-Pol des Akkus eine negative Spannung von bis
zu -1,1 Volt abfallen. Das würde nicht nur keine Strommessung
ermöglichen, da der ADC-Eingang bei negativen Spannungen immer nur Null
liefert. Mehr noch: die Spannung würde die Grenze von -0,5 Volt
unterschreiten, die minimal für jeden Pin des ATtiny24 in den Absolute
Maximum Ratings festgelegt sind. Könnte also durchaus sein, dass der
ATtiny24 damit kaputtgeht. Der 4066 kann solche negativen Spannungen aber
locker ab und schaltet die Verbindung zum ADC1 schnell und zuverlässig
ab, solange kein Laden eingeschaltet ist.
1.2 Die Prozessor- und LCD-Schaltung
Der 6-polige Steckverbinder führt zum Prozessor- und LCD-Modul mit dem
ATtiny24. Diese Prozessor- und LCD-Schaltung ist
hier
im Detail beschrieben. Sie ist einfach, zuverlässig und schnell aufgebaut.
Das dort beschriebene Modul wird mit der unten beschriebenen Software betrieben.
Diese misst Spannung und Strom, schaltet den Unload- und Load-Pin und zeigt die
Spannung und den Strom auf einer vierzeiligen LCD an.
1.3 Die Stromversorgung
In dem eingangs gezeichneten Schaltbild ist das Netzteil der Schaltung abgebildet.
Hier ist das Netzteil bei Voll-Last (1,25 A) zu sehen. Es liefert stabile
10 V mit einem Brumm von 0,65 V.
Der Brumm spielt dabei keine Rolle, da er von der Konstantstromquelle locker
weggeregelt wird. Wer sparen muss oder will, kann den Elko bis auf 2.200µF
verkleinern, das erhöht den Brumm bis auf 2,8 V, der auch noch weggeregelt
wird. 1.000µF gehen aber definitiv nicht mehr, dann schlägt der Brumm
durch.
Ohne Last kratzt die Elkospannung am 16 V-Limit, so dass mit etwas Risiko
für gelegentliche Überspannungen am Elko auch eine niedrigere
Spannungsauslegung denkbar ist. Wer die Hintergrundbeleuchtung der LCD, den
niedrigen Strombedarf des Prozessors und der Leuchtdioden und die Verlustleistung
des Spannungsreglers noch heranzieht, bleibt auf der sicheren Seite. Eine weitere
grüne LED mit 20 mA bei 15 V zur Bereitschaftsanzeige täte da
ihr Gutes (mit einem Vorwiderstand von 680Ω und 0,4 oder 0,5 W oder
mehr, direkt vom Elko nach GND).
2 Aufbau
So können die Bauteile des Akkuladers auf einer Rasterplatine mit der
Größe 127 x 73 mm platziert werden. Die Platine passt auf den
Boden eines Plastikgehäuses 1591DTBU, in dem auch die Komponentenhöhen
Platz haben.
Noch ein kleiner Hinweis: Wird ein total entladener Bleiakku angeschlossen, dann
läuft die Software zum Schutz vor Fehlsteuerungen nicht an (Laden ohne
angeschlossenen Akku macht nicht so arg viel Sinn). In diesem Fall lädt man
den Akku mit einem Netzteil auf eine Mindestspannung von einem Volt auf.
Schließt man den Akku dann an, läuft die Software korrekt los und geht
nach einer sehr kurzen Unload-Phase direkt zum Laden über.
3 Software
Die Software dafür ist noch im Entwicklungsstadium.
Viel Erfolg beim Nachbau.
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