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4098-PWM



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Die Schaltung

Manchmal braucht man pulsweiten-modulierte Signale. Das sind solche, die für eine bestimmte Zeitdauer auf logisch Eins gehen und dann für eine andere Zeitdauer zurück auf logisch Null gehen. Danach wiederholt sich das Spiel.

PWM-Leistungsregeleung Wozu das? Schaltet man einen Ausgang für eine kurze Zeitdauer an und dann für eine längere Zeitdauer wieder aus, dann kriegt z. B. ein angeschlossener Elektromotor oder eine LED einen kurzen Stromstoß und ist dann wieder vollkommen stromlos. Für den Motor ist das eine Leistungsregelung: ist der nur für 10% der Zeit angeschaltet, hat er echt nur ein Zehntel der mechanischen Leistung. Die LED macht dann in echt nur ein Zehntel ihrer vollen Lichtintensität. Versuche das bei einem 10-Watt-Motor nicht mit Widerständen hinzukriegen, Potis mit 10 Watt sind klobig und teuer, wenn man überhaupt solche kriegt. Außerdem kriegt man mit einem Poti keine ordentliche Kennlinie hin, die ist naturgemäß immer krumm und schief.

Nicht so bei einer Pulsweiten-Steuerung: die lässt sich beliebig gerade oder krumm designen und verbrät keine unnütze Leistung.

Man kann das folgende, wie beim Würfel auch, natürlich mit einem Mikrocontroller ganz bequem erledigen. Wie man das ohne Controller auch hinkriegt, zeigt diese Anwendung.

Schaltbild PWM-Regler 4098 Die Schaltung besteht aus dem CMOS-IC 4098, das zwei Monoflops enthält. Beide Monoflops starten sich wechselseitig an ihren invertierten Trigger-Eingängen /T1 und /T2, immer wenn der jeweils andere seine Impulsdauer absolviert hat und sein Q-Ausgang von High auf Low wechselt.

Die Impulsdauer der beiden Monoflops wird hier mit einem Stereo-Poti mit einer logarithmischen Kennlinie eingestellt. Die beiden Potis sind gegenphasig geschaltet, d. h. wenn das erste Poti einen niedrigen Widerstand hat, hat das zweite Poti einen hohen, und umgekehrt. Das steigert die Bandbreite des einstellbaren PWM-Verhältnisses.

Die beiden Widerstände von 10 kΩ sorgen dafür, dass der Widerstand am RC-Eingang nicht zu niedrig wird. Die beiden unterschiedlich großen Kondensatoren an den C- und RC-Eingängen verstellen den einstellbaren Pulsweitenbereich etwas, so dass auch sehr niedrige Pulsweiten unter 1% einstellbar sind.

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Die Bauteile

Abblockkondensator 100 nF

Keramikkondensator 100 nF Den Abblockkondensator 100 nF Keramik kennen wir schon.

Das CMOS-IC 4098

CMOS 4098 CMOS 4098 Der 4098 hat 16 Pins und enthält zwei Monoflops. An den Pins CX und RXCX werden die zeitbestimmenden Kondensatoren angeschlossen, am RXCX-Eingang der zeitbestimmende Widerstand nach Plus. Die beiden Reset-Eingänge sind invertiert. Der Monoflop kann mit positiven und negativen Flanken an seinen Triggereingängen gestartet werden. An den Q- und /Q-Pins stehen beiden Ausgänge (normal und invertiert) zur Verfügung.

Obwohl in dieser Schaltung ein Startimpuls fehlt, ist sie beim Anschließen an die Stromversorgung immer spontan angelaufen. Ein ursprünglich angeschlossenes RC-Glied für den Start habe ich wieder entfernt, weil die Schaltung damit nicht funktionierte.
16-polige IC-Fassung Er passt in eine 16-polige IC-Fassung.

Die Widerstände 10 kOhm

Widerstand 10k Die beiden Widerstände von 10 kΩ sind hier abgebildet.

Der Kondensator 4,7 nF

Kondensator 4,7 nF Das ist der 4,7 nF-Kondensator.

Der Kondensator 47 nF

Kondensator 47 nF Und das hier ist der 47 nF-Kondensator.

Das Stereo-Poti 470 kOhm log

Poti 470k Stereo Poti 470k Stereo Das ist das Stereopoti mit 470kΩ. Die Mitte der drei Anschlüsse ist der Schleifer.

Bauteilliste

Die Bauteile gibt es in Ladengeschäften oder im Versandhandel, z. B. bei Reichelt.
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Aufbau der Schaltung

Aufbau 4098-PWM-Generator Der Aufbau ist ziemlich einfach.

Die aufgebaute Version hatte am linken Anschlag des Potis ein Impuls-Pausenverhältnis von 0,3% bei 112 Hz, am rechten 87% und 672 Hz. Besonders kleine Impulsraten lassen sich damit wegen der logarithmischen Kennlinie und der Kondensatorauswahl sehr feinfühlig einstellen.

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Wie es funktioniert

Der 4098 macht mit Hilfe einer RC-Kombination Impulse einer festen Dauer, wenn sein positiver Trigger-Eingang eine steigende Flanke oder sein negativer Eingang eine fallende Flanke erkennt. Die Zeitdauer des Impulses ergibt sich ungefähr nach folgender Formel:
t [Sekunden] = 0,5 * R [Ω] * C [Farad]

Minimal sind für R 4,7 kΩ und maximal für C 100 µF zulässig.

Höhere Widerstände führen daher zu längeren Zeiten. Die beiden hier eingesetzten Kondensatoren haben an den beiden Enden des Potenziometers folgende Zeiten zur Folge:

KondensatorWiderstandZeit
4,7 nF10 k23,5 µs
480 k1.128 µs
47 nF10 k235 µs
480 k11.280 µs

Log-Poti Widerstaende Das sind die beiden gegenläufigen Widerstandsverläufe am logarithmischen Stereo-Poti in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Potis. Die beiden Festwiderstände sind hier schon eingerechnet. Die Kennlinien eignen sich Spitze für diesen Zweck: je körzer der eine Zweig, desto länger der andere. Die logarithmische Kennlinie sorgt auch noch für eine feinfühlige Einstellbarkeit an den beiden Endpositionen.

PWM-Anteil und PWM-Frequenz Hier sind die einstellbaren PWM-Anteile in % (in rot, linke Skala) und die Frequenzen der PWM in Hz (in schwarz, rechte Skala) angegeben. Wie man sieht lassen sich die niedrigsten PWM-Anteile bis 5% mit etwa der halben Potiaussteuerung sehr feinfühlig einstellen, bei höheren PWM-Werten verläuft die Kurve etwas steiler.

Die Frequenz der PWM beginnt bei niedrigen PWM-Anteilen bei etwa 80 Hz, steigt auf maximal 1,8 kHz an und sinkt dann wieder bis auf ca. 700 Hz ab.

Wer die Widerstände und Kondensatoren an seine eigenen Zwecke anpassen möchte, kann sich das Libre-Office-Spreadsheet dafür herunterladen und mit den Bauteilen beliebig herum spielen.

Vergleicht man die Lösung mit dem CMOS-IC hier mit der, die bei einem Mikrocontroller der Fall wäre, dann ergeben sich folgende Unterschiede:

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